17. September 2010 10:21 Uhr
Zum Schluss noch der Blick ins Herkunftswörterbuch. Diesmal geht es um die Redewendung "Wie gerädert sein". Der Duden übersetzt das mit erschöpft, körperlich sehr ermüdet sein. Die Formulierung bezieht sich auf eine Hinrichtungsmethode, die im Mittelalter sehr gängig war. Dabei wurden dem Verurteilten mit einem schweren Eisenrad die Knochen zertrümmert, er wurde also gefoltert. Der Begriff Folter taucht übrigens erstmals um 1400 als föltrit auf, ebenso wie das Verb foltern. Die Herkunft der Wörter ist nicht sicher geklärt. Beide tauchen regelmäßig in der Schriftsprache des 17. Jahrhunderts auf. Auch damals schon wurden damit nicht nur körperliche, sondern auch seelische Qualen beschrieben.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)