17. September 2010 16:00 Uhr
Wie schlafen wildlebende Vögel? Diese Frage konnten nun erstmals Forscher des Max-Planck-Institutes für Ornithologie beantworten, und zwar in einer Studie an Blaumeisen. Zwei Jahre lang untersuchten sie eine Population von 60 männlichen und 36 weiblichen Blaumeisen in einem Naturwaldreservat in Süddeutschland. Dafür versahen sie die Vögel mit ultraleichten Transpondern, die die Tiere mit Hilfe elektromagnetischer Wellen automatisch identifizieren konnten. In den Nistkästen beobachteten Infrarotkameras und andere Technik die Lichtintensität, Temperatur und weitere Schlafparameter. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Nachtruhe der Vögel von unterschiedlichen Umweltfaktoren abhängt. Demnach schlafen die Tiere im Winter länger als im Sommer und wachen an helleren Standorten früher auf. Weibchen schlafen allgemein länger als Männchen, besonders zu Anfang der Brutzeit. Die Männchen stünden auch deshalb eher auf als die Weibchen, weil sie mit ihrem Gesang andere Männchen fernhalten wollten.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)