22. September 2010 10:23 Uhr
Juristen sollen Mitgestalter und keine Rechtstechniker sein. Dieser Auffassung ist Martin Henssler, Präsident des Deutschen Juristentages, der seit gestern in Berlin stattfindet. Um Mitgestalten zu können, müsse sich jedoch die universitäre Ausbildung der Juristen verändern. Seit zehn, fünfzehn Jahren stünden der Praxisbezug und die Schnelligkeit im Vordergrund. Dafür sei die Beschäftigung mit den Grundlagen des Rechts wie der Rechtsphilosophie und -geschichte in den Hintergrund geraten. Henssler bemängelt in der Süddeutschen Zeitung: Studenten behandelten nach dem ersten Staatsexamen bereits Fragen des internationalen Wirtschaftsrechts, dafür hätten sie aber zum Beispiel noch keinen Gedanken auf die Rechtsperversion der Nationalsozialisten verwendet. Es müsse ein Grundanliegen bleiben, einen verantwortungsvollen Juristentypus zu fördern.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)