23. September 2010 14:29 Uhr
Sei doch mal vernünftig! Diesen Satz haben wir vermutlich alle schon einmal gehört und doch erscheint er nun in anderem Licht. Bochumer Philosophen haben eine neue Theorie entwickelt, nach der es nicht immer sinnvoll ist, vernünftig zu sein. Konkret geht es darum, wie hilfreich es ist, die Fakten nicht wahrhaben zu wollen und sich selbst zu täuschen. Die beiden Philosophen schreiben in einer internationalen Fachzeitschrift, in manchen Fällen sei Selbsttäuschung ein wichtiger Faktor, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Wenn zum Beispiel jemand wenig begabt sei für Mathematik, sich aber einrede, er wäre es, könne sein Antrieb stärker sein als sonst. Die Forscher warnen allerdings davor, die positive Selbsttäuschung mit einer ausgewachsenen Wirklichkeitsverzerrung zu verwechseln.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)