24. September 2010 06:21 Uhr
Gesundheitskontrollen an Ländergrenzen - wie wir sie spätestens seit der Schweinegrippe kennen - umfliegen sie einfach: Die Möwen. Dabei haben viele von ihnen gefährliche Bakterien im Körper. Das zeigt eine portugiesische Studie. Darin analysierten Forscher der Universität Tras-os-Montes 57 Proben von Möwenkot, die sie auf Inseln vor der Küste des Landes gesammelt haben. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Proteome Science" berichten, fanden sie in jeder zehnten Probe Bakterien, die gegen das Antibiotikum Vancomycin immun waren. Vancomycin gilt im Kampf gegen viele resistente Mikroben als letzte Hoffnung. Dem Bericht zufolge kamen die untersuchten Steppenmöwen vermutlich beim Stöbern durch menschlichen Müll mit den Bakterien in Kontakt. Da sie die gesamte Atlantikküste entlang wandern, können sie die Resistenzen über Ländergrenzen hinweg tragen und an andere Bakterien weitergeben.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)