24. September 2010 14:04 Uhr
Hitze kann auch einen kühlenden Effekt haben. Jedenfalls auf der Venus. Das haben Forscherinnen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin herausgefunden. Sie simulierten die Temperaturverhältnisse auf dem Planeten in einem Modell. Das Ergebnis: Die Venus muss früher noch viel heißer gewesen sein als die 470 Grad Celsius, die heute dort herrschen - und zwar aufgrund eines Teufelskreises: Radioaktive Prozesse unter der Planetenkruste führten in der Vergangenheit zu Vulkanausbrüchen. Diese reicherten die Atmosphäre mit Treibhausgasen an, was die Temperaturen weiter ansteigen ließ und neue Vulkanausbrüche auslöste. Doch in der Simulation brach der Teufelskreis auf einmal ab: Es wurde überraschend kühler. Die Forscherinnen erklären das so: Ab einem bestimmten Punkt bewirkten die hohen Temperaturen auf der Venus, dass die Kruste des Planeten sich lüftete wie ein Deckel und seine isolierende Wirkung verlor. Die Folge: Die Temperaturen sanken, der Vulkanismus ließ nach, und der Teufelskreis war durchbrochen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)