28. September 2010 15:56 Uhr
Der deutsche Physiker Jan Hendrik Schöne darf seinen Doktortitel behalten - und das, obwohl er später wissenschaftliche Daten gefälscht hat. Dieses Urteil des Verwaltungsgerichts Konstanz hält der Wissenschaftshistoriker Ernst-Peter Fischer für richtig. Er sagte hier bei DRadio Wissen, die eigentliche Dissertation sei einwandfrei gewesen. Generell glaubt Fischer aber, dass jede wissenschaftliche Publikation in sich verlogen ist. Denn: Es werde niemals gesagt, warum die Forscher etwas untersuchten und wie genau sie zu ihren Ergebnissen gekommen seien. Es werde immer behauptet, sie hätten sich ihr Vorgehen systematisch überlegt. In Wahrheit sei ihnen ihre Idee beim Bier oder beim Schwimmen gekommen. Veröffentlichte Wissenschaft enthalte also nie menschliche Elemente, wie zum Beispiel die ursprüngliche Eingebung der Wissenschafler oder ihr Bauchgefühl.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)