28. September 2010 16:24 Uhr

Ostdeutsche Männer sterben früher - wegen höherer Arbeitslosigkeit

Ostdeutsche Männer leben gefährlich. Sie riskieren jedenfalls, durchschnittlich ein Jahr früher zu sterben als Westdeutsche - nämlich mit 76,5 statt mit 77,6 Jahren. Kurz nach der Wiedervereinigung waren die Lebenserwartungen in Ost und West noch deutlich unterschiedlicher. Danach haben sich die Werte angeglichen, bei Frauen sind sie inzwischen identisch. Ein Team aus mehreren Demografen hat nun herausgefunden, warum es beim männlichen Geschlecht immer noch Unterschiede gibt. Die Wissenschaftler, unter anderem vom Max-Plack-Institut für demografische Forschung, analysierten Daten von 20 Millionen Männern in Deutschland. In verschiedenen Modellen berechneten sie die Auswirkung einzelner Faktoren auf das Sterberisiko, zum Beispiel Beschäftigungsstatus und Arbeitslosigkeit. Letztere wirkte sich sehr negativ auf die Lebensdauer aus. Würde sich die Arbeitsmarktsituation in Ostdeutschland verbessern, würden nach Ansicht der Forscher also auch die ostdeutschen Männer länger leben.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)