29. September 2010 15:27 Uhr

Schaltpläne flirtender Fliegen enthüllt

Überleben und Fortpflanzen. Das steht auf der To do-Liste jedes Lebewesens. Viele Verhaltensweisen, um das zu erreichen, sind angeboren. Welche Schaltpläne im Gehirn für bestimmte Aktivitäten bestehen, wissen die Forscher kaum. Wiener Neurobiologen sind jetzt einen Schritt weiter. Sie haben das Balzverhalten der Fruchtfliege Drosophila untersucht. Denn diese Gattung flirtet sehr erfolgreich: Sie konnte sich weltweit verbreiten. Die Techniken sind vielfältig: Umhertänzeln, Riechen, Betasten, Singen und das Flattern mit den Flügeln. Die Neurobiologen untersuchten insgesamt 3.000 Fliegengehirne, die übrigens nur einen halben Milimeter groß sind und entdeckten das abgespeicherte Flirtprogramm. Bei den Fliegen sind demnach 1.500 Neuronen am instinktiven Balzverhalten beteiligt - von den Sinnesorganen bis zu den Muskeln. Ein Unterschied ergab sich bei männlichen und weiblichen Tieren: Die Nervenzellen sind anders verdrahtet. So führten identische Reize zu geschlechtsspezifischen Reaktionen. Die Fliegen-Flirt-Studie soll der Grundlagenforschung zu angeborenem Verhalten jetzt neue Impulse geben.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)