30. September 2010 07:45 Uhr

Facebook bei Gericht - New Yorker Richter lässt Netzwerkeinträge als Beweis gelten

Ein freundlich lächelndes Foto und ein Kommentar über einen Urlaub in Florida: Deswegen könnte eine US-Amerikanerin einen Prozess verlieren. Konkret geht es um die Frage, ob private Nachrichten aus sozialen Netzwerken als Beweis vor Gericht verwendet werden dürfen. Ja, hat jetzt ein Richter im US-Bundesstaat New York entschieden: Das gelte sogar, wenn die Einträge für die Öffentlichkeit gesperrt oder schon gelöscht waren. In dem Fall geht es um die Schadenersatzklage einer Frau, die vor sieben Jahren von einem Bürostuhl gefallen war. Von dessen Hersteller verlangt sie Geld, weil sie "dauerhafte Verletzungen" davongetragen habe. Die Firma will aber nicht zahlen. Begründung: Einträge bei Facebook - wie etwa über den Urlaub - ließen vermuten, dass die Frau gar nicht so schwer verletzt worden sei, wie sie behauptete. In einem ähnlichen Fall hatte ein Richter in Kalifornien übrigens genau gegenteilig entschieden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)