1. Oktober 2010 09:25 Uhr

Management-Beraterin Höhler spricht in der "SZ" von "Geldreligion"

"Es gibt eine Geldreligion. Es werden Heilsversprechen gemacht, die unerfüllbar sind." Die Politik- und Unternehmensberaterin Gertud Höhler spricht in der "Süddeutschen Zeitung" über Wirtschaft als Religion. Sie meint, die Finanzkrise habe gezeigt, dass sich Versprechen - etwa nach hohen Gewinnen - nicht einhalten ließen. Das sei wie mit der Gnade in der Religion, deren Botschaft sei: "Du musst nichts machen". Auf die Wirtschaft bezogen heiße das: "Du bekommst so oder so eine irrsinnige Rendite". In dieser Geldreligion habe es lange große Gurus gegeben, etwa den Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan. Er habe die Strategie der niedrigen Zinsen etabliert, die Wohlstand für alle versprach. Das Konzept sei mit der Finanzkrise aber entzaubert worden. Interessant sei im Übrigen, dass alle Religionen der Welt verbunden seien in ihrer Abhängigkeit von Geld. Im katholischen Weltreich etwa spiele es eine riesengroße Rolle. Gertrud Höhler sagt, sie frage sich, warum es nicht wie im Neuen Testament empfohlen den Armen gegeben werde.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)