4. Oktober 2010 08:03 Uhr

Matthias Micus/Uni Göttingen: Rechtspopulisten profitieren vom Niedergang der Volksparteien

Die Krise der Volksparteien ist die Voraussetzung für den Aufstieg des Rechtspopulismus'. So hat es Matthias Micus vom Institut für Demokratieforschung an der Uni Göttingen formuliert. Er bezog sich im Deutschlandfunk vor allem auf den niederländischen Islamkritiker Geert Wilders. Seine Freiheitspartei PVV soll eine Minderheitsregierung aus Rechtsliberalen und Christdemokraten dulden. Matthias Micus erklärte, den großen Volksparteien gelinge es immer weniger, ein Abbild der Gesellschaft zu sein. Davon profitierten rechtspopulistische Parteien. Schon seit den Achtziger und Neunziger Jahren gäben sie sich als Protest-Parteien der kleinen Leute.

Neu sei, dass sie im Zuge ihrer Anti-Islam-Kampagnen als Bewahrer der christlich-abendländischen Kultur aufträten. In den Niederlanden zum Beispiel seien sie bei der Wahl in alte katholische Gebiete eingedrungen. Dies zeigten etwa die guten Ergebnisse in den Provinzen Nordbrabant und Limburg. Regierungstauglich seien die Rechtspopulisten aber eher nicht: Ihre rigorose Rhetorik stehe in klarem Widerspruch zur Arbeit einer Regierung, die von Kompromissen geprägt sei.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)