5. Oktober 2010 15:59 Uhr
Wer die neuere deutsche Außenpolitik verstehen will, braucht einen Schlüssel. Und der heißt, da ist sich der Frankfurter Politologe Gunther Hellmann sicher, "Selbstbewusstsein". Auf der Internetseite des Fachmagazins "Internationale Politik" schreibt Hellmann: Das außenpolitische Selbstverständnis deutscher Politiker, aber auch der Öffentlichkeit hierzulande habe sich gewandelt. Das zeige sich vor allem im neuen Vokabular. So habe Anfang der 90er Jahre eine Gruppe verstreuter Rechtsintellektueller eine, Zitat, selbstbewusste Nation gefordert. Wenige Jahre später war der Begriff in das Zentrum des politischen Diskurses vorgerückt: In seiner ersten Regierungserklärung umschrieb Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder das, Zitat, Selbstbewusstsein einer erwachsenen Nation. Äußerungen wie diese stünden, so der Politologe Gunther Hellmann, für ein gewachsenes Machtbewusstsein. Das habe sich zuletzt bei der strengen Behandlung Griechenlands während der Finanzkrise gezeigt.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)