7. Oktober 2010 10:00 Uhr
Die Diskussion wird langsam gruselig, weil viele Gehässigkeiten an die Oberfläche kommen. Die Autorin Hilal Sezgin äußerte sich im Deutschlandradio Kultur zur Debatte um Integration und Islam. Sie meint, bereits Monate vor dem Buch Thilo Sarrazins habe eine Debatte begonnen, die vor allem um die angeblichen Defizite des Islam kreise. Dabei würden in aller Regel Vorurteile bedient, die - so sei zu befürchten - sich bei vielen Menschen festsetzten. Nun habe Bundespräsident Christian Wulff in seiner Rede am 3. Oktober den Islam zwar als Teil Deutschlands bezeichnet. Doch die Debatte werde seither nicht gemäßigter geführt, im Gegenteil: Sie habe eine neue Eskalationsstufe erreicht. Das sei bedenklich - wer sonst als das Staatsoberhaupt könne für mehr Respekt im Diskurs sorgen, fragt Sezgin. Die Medien forderte die Autorin auf, die Debatte nicht noch anzuheizen. Sie sei kein Spiel.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)