11. Oktober 2010 06:58 Uhr
Taube Katzen können besser sehen als nicht-taube Katzen. Wie Forscher der Universität von Western Ontario herausfanden, nutzen die gehörlosen Tiere dazu die Areale ihres Gehirns, die eigentlich für das Hören zuständig sind. Das zeige, wie extrem flexibel das Gehirn sei. Die Wissenschaftler verglichen die Fähigkeiten von Katzen, die von Geburt an taub waren, mit denen hörender Katzen. Die gehörlosen Tiere reagierten schneller auf Bewegungen und konnten leuchtende Dioden am Rande ihres Gesichtsfeldes besser wahrnehmen. Als die Forscher die Funktion der Hör-Regionen im Gehirn vorübergehend lahmlegten, verloren sie diese Fähigkeiten. Die Ergebnisse sind nach Ansicht der Forscher zumindest in Teilen auch auf den Menschen übertragbar. Andere Forschungen hätten bereits bewiesen, wie flexibel auch ihr Gehirn sei. Dass es sich beim Fehlen eines Sinnes sozusagen neu verdrahte, sei auch praktisch nutzbar. Die Forscher erhoffen sich dadurch zum Beispiel größere Erfolge bei Hör-Prothesen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)