12. Oktober 2010 11:23 Uhr

Städte an bestimmten Verwerfungen im Untergrund sind stärker von Tsunamis bedroht als gedacht

Städte wie Los Angeles, Istanbul oder Port-au-Prince haben etwas gemeinsam. Sie liegen an "Strike-Slip"-Verwerfungen. Das sind sich seitlich verschiebende Störungen im Untergrund. Bisher galt die Annahme, dass solche Verwerfungen nur sehr selten Tsunamis auslösen. Nach dem schweren Beben in Haiti kam es dort aber zu mehreren Flutwellen. Wissenschaftler untersuchten deshalb den Meeresgrund in der Nähe der betroffenen Küstengebiete. Dabei fanden sie heraus, dass die meisten Tsunamis nicht durch das Beben selbst, sondern durch Erdrutsche an Meereshängen ausgelöst wurden. In der Zeitschrift "Nature Geoscience" erklären die Forscher, dass ein Drittel aller Tsunamis der Region auf diese Weise entstehe. Bisher sei man von nur drei Prozent ausgegangen. Das bedeute, dass auch andere Küstenstädte in der Nähe solcher Verwerfungen weitaus stärker von Tsunamis bedroht seien, als bislang angenommen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)