12. Oktober 2010 15:52 Uhr

Pulitzerpreisträger Hersh fordert weiter freies Internet

Der Enthüllungsjournalist und Pulitzerpreisträger Seymour Hersh hat sich gegen die Kontrolle des Internets ausgesprochen. Er warnt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa vor allem, dass die Regierungen und große Konzerne wie Google zu großen Einfluss auf die Informationen bekommen könnten. Große Aufgabe der Zukunft sei es dafür zu sorgen, dass das Internet so bleibe wie jetzt - nämlich unkontrolliert. Ein Argument laut Hersh: Schon früher wurde versucht Journalisten davon abzubringen, ihre Artikel zu veröffentlichen - mit dem Argument, die nationale Sicherheit sei in Gefahr. Zur Zeit des Kalten Krieges habe der US-Präsident mehrfach bei Hershs Zeitung, der New York Times, angerufen, um eine Geschichte zu stoppen. Fast immer wurde sie doch veröffentlicht - und so Zitat Hersh: "Die Russen sind am nächsten Tag nicht eingefallen". Für Journalisten bedeute die Informationsflut, dass die Recherche nicht leichter werde. Viele Informationen führten in die Irre. Aber und das ist für Hersh der große Vorteil des Internets: Enthüllungsgeschichten brauchen keinen Verleger mehr, sie finden auch so ihre Leserschaft.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)