13. Oktober 2010 08:02 Uhr

Nordpolarmeer: Eisbildung so gering wie nie zuvor

So wenig Eis war nie. In der Laptevsee, einer Randregion des Nordpolarmeeres nördlich von Sibirien, ist die Ausdehnung des Eises so gering wie nie zuvor. Das ist das Ergebnis einer Expedition, die Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel in das arktische Gewässer führte. Die Laptevsee gilt als eine Schlüsselregion der Arktis - denn dort entsteht rund ein Drittel des arktischen Meereises. Noch haben die Wissenschaftler die gesammelten Daten nicht komplett ausgwertet. Expeditionsleiter Torben Klagge sagt aber, schon nach einer ersten Sichtung sei deutlich geworden, dass das sensible System der Arktis alles andere als stabil sei. Besorgniserregend ist nach Ansicht der Forscher vor allem, dass sich wärmeres Atlantik-Wasser zunehmend auch in flachen, küstennahen Gebieten mit dem kalten Wasser des Nordpolarmeers mischt. Die Forscher erwarten auch direkte Auswirkungen auf das europäische Klima, da das in der Laptevsee gebildete Eis an Nordeuropa vorbei Richtung Grönland wandert.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)