14. Oktober 2010 10:12 Uhr

Forscher: Wal-Fäkalien halten die Nahrungskette in Gang

Walfang ist international umstritten. Naturschützer argumentieren, das Töten der Tiere sei grausam, Walpopulationen bedroht und das Fleisch der Meeressäuger ohnehin voller Schadstoffe. Walfang-Befürworter sagen unter anderem, die Tiere machten Fischern Konkurrenz, denn auch einige Wal-Arten ernährten sich von kleinen Fischen. Diesem Argument rücken US-amerikanische Forscher mit den Ergebnissen ihrer Studie zu Leibe. Sie schreiben in einem Fachmagazin, Wale trügen sogar dazu bei, Fischpopulationen zu vergrößern: mit ihren Ausscheidungen. Das kommt so: Wal-Fäkalien enthalten große Mengen Stickstoff - einen entscheidenden Faktor für die Entwicklung von Phytoplankton; diese Algen dienten wiederum Zooplankton als Nahrung. Darunter versteht man - meist kleine - Tiere, die sich im Wasser treiben lassen. Sie sind Nahrungsgrundlage für viele Fische - und auch Wale. Den Forschern zufolge ist dieser Effekt nicht zu vernachlässigen: Berechnungen hätten ergeben, dass der durch Wal-Ausscheidungen freigesetzte Stickstoff im Golf von Maine ein größeres Nährstoff-Plus bedeutet als das Meeresgebiet durch alle Zuflüsse insgesamt erhält.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)