14. Oktober 2010 12:22 Uhr

Präimplantations-Diagnostik: Arzt sagt, es geht nicht um Designerbabys

PID steht für Prä-Implantations-Diagnostik und für ein Streitthema. Der Bundesgerichtshof hat zwar im Juli entschieden, dass Gentests an Embryonen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt sind. Dennoch wird in der Regierung farüber gestritten. Die FDP will den Embryonenschutz lockern. Die CDU hingegen erwägt ein Verbot der Tests. Die Realität ist, dass das Verfahren seit Jahren angewandt wird - zum Beispiel von dem Reproduktionsmediziner Matthias Bloechle. Er erklärte in einem Interview mit der "taz", dass er die PID ein bis zwei Mal im Monat durchführt. Dabei gehe es aber nicht um Designerbabys. Er entscheide nicht darüber, was lebenswertes Leben sei und was nicht. Er gebe nur Auskunft darüber, was lebensfähig sei und was todgeweiht. Nach Ansicht des Arztes ist es Unsinn zu behaupten, dass Paare mithilfe der PID die Augenfarbe ihres Kindes bestimmen wollten. Augen- und Haarfarbe ließen sich gar nicht an genetischen Merkmalen definieren. Sie hingen von vielen Faktoren ab.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)