15. Oktober 2010 10:55 Uhr

Soziologin aus Argentinien spricht in der "taz" über den Mega-Bergbau in ihrem Land

Felsmassen werden abgesprengt, giftige Stoffe wie Zyanid oder Quecksilber eingesetzt und 1.200 Liter Wasser pro Sekunde verbraucht. So beschreibt die argentinische Soziologin Maristella Svampa in der "taz" den Übertage-Bergbau in Argentinien. Aufgrund weltweit knapper werdender Rohstoffvorkommen gewinne man Metalle heute auch aus Hügeln und Bergvorsprüngen. Regionen veränderten daduruch nachhaltig ihr Gesicht. Svampa sagt: Wo früher ein Hügel war, bleibt am Ende ein tiefes Loch. Die Gewinne würden größtenteils ins Ausland wandern. Gegen diese Entwicklung habe sich nun eine breite Bürgerbewegung gebildet. Sie umfasse militante Umweltschützer, bäuerliche Organisationen sowie indigene und kulturelle Kollektive. Svampa erzählt in der "taz" von ersten Erfolgen. So sei ein Gesetz zum Schutz der Gletscher, das von Präsidentin Christina Fernández de Kirchner blockiert worden war, letztendlich doch durch den Senat gekommen. Nun müsse kontrolliert werden, dass die Gletscher auch tatsächlich nicht für Gold- und Silberförderung gesprengt würden.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)