18. Oktober 2010 08:24 Uhr
Güner Yasemin Balci versteht nicht, warum sich erfolgreich integrierte, muslimische Intellektuelle in Deutschland diskriminiert fühlen. Die Schriftstellerin und Journalistin ist türkischer Abstammung und in Berlin geboren. In der Zeitung "Die Welt" fragt sie in einem offen Brief an den Filmemacher Fatih Akin und den Schriftsteller Feridun Zaimoglu, warum sie sich denn als Außenseiter fühlten. Sie seien doch gefeierte und erfolgreiche Kulturschaffende. Akin und Zaimoglu hatten gemeinsam mit einem Dutzend anderer muslimischer Intellektureller einen offenen Brief an Bundespräsident Christian Wulff geschrieben. Darin heißt es: "Für Musliminnen und Muslime ist derzeit nicht einmal der Gang zum Zeitungshändler leicht, weil sie nie wissen, welche Schlagzeile, welches stereotype Bild sie dort erwartet." Balci fragt Akin und Zaimoglu, ob sie möglicherweise Nutznießer der Parallelwelt seien: Diese böten sich Medien als gelungenes Integrationsbeispiel an, seien aber nicht bereit, eine kritische Debatte über die Probleme muslimischer Migranten zu führen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)