18. Oktober 2010 10:07 Uhr

Philosoph Lüthy über die Ursprünge des Anti-Islam in den Niederlanden

Anti-Islam ist in den Niederlanden zurzeit mit dem Namen Geert Wilders verbunden. Die Ursprünge der Einwanderungs-Debatte liegen aber in den 80er Jahren und kamen damals von links außen. Das erklärt Christoph Lüthy, Professor für Philosphie im niederländischen Nimwegen, in der "Neuen Zürcher Zeitung". Den Anfang hätte 1983 ein Bericht der Sozialistischen Partei gemacht. In ihm sei es um die Integrationsprobleme türkischer und marrokanischer Arbeitsmigranten gegangen. Im Jahr 2000 habe dann der Artikel "Das multikulturelle Drama" für Aufsehen gesorgt - verfasst von dem Soziologen Paul Scheffer, ein prominenter Vordenker der Arbeiterpartei. Ins Zentrum der öffentlichen Dikussion rückte das Thema aber erst durch ein Buch des Politikers Pim Fortuyn - der Titel: "Gegen die Islamisierung unserer Kultur". Als Fortuyn 2002 ermordet wurde und dann zwei Jahre später der Filmemacher Theo van Gogh, habe es kein Halten mehr gegeben. Seitdem wiegelten sich Drohungen und Gegendrohungen gegenseitig auf.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)