18. Oktober 2010 10:07 Uhr
Die Tagesordnung der heute beginnenden UNO-Artenschutzkonferenz klingt ein wenig nach Seeräuber mit Augenklappe: Es soll nämlich auch um das Thema "Biopiraterie" gehen. So nennt man es, wenn Konzerne Patente auf Pflanzen oder Tiere anmelden, die sie als Material nutzen. Kritiker wenden ein, in diesem Fall schütze das Patent keine eigentliche Erfindung, sondern Wissen - zum Beispiel um die Heilwirkung von Pflanzen. Dieses Wissen haben meist indigene Völker von Generation zu Generation weitergegeben - bis die Europäer kamen und diese Entdeckung vermarkteten, ohne die Ureinwohner an den Gewinnen zu beteiligen. Als bekanntes Beispiel wird immer wieder das Honigkraut herangezogen, das 300 Mal süßer ist als Zucker, aber auch von Diabetikern genutzt werden kann. Nach Ansicht von Experten hängt von einer Eingung über die Biopiraterie auch ab, ob die gesamte UNO-Artenschutzkonferenz Erfolg hat. Generell will das Treffen im japanischen Nagoya verhindern, dass immer mehr Arten aussterben.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)