18. Oktober 2010 13:22 Uhr
Bei Verletzungen des Nervensystems ist schnelles Handeln gefragt. Denn kommt es zum Beispiel durch einen Unfall zu einer Verletzung des Rückenmarks, führt das in vielen Fällen bei den Betroffenen zum Verlust von nervengesteuerten Funktionen. Grund dafür ist die Zerstörung von angrenzenden Nervenzellen in den ersten Stunden nach der Verletzung. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben nun einen Weg gefunden, diesen Zelltod aufzuhalten. Dies erläutern sie im Fachmagazin "PNAS". Sie stellten fest, dass nach einer Verletzung Kalzium in die angrenzenden Nervenfasern strömt. Dies bringt wiederum die Nervenzellfortsätze dazu, sich selbst zu verdauen. Die Forscher versuchen nun, mit Medikamenten diese Zerstörung unmittelbar nach der Verletzung zu blockieren oder zumindest zu bremsen. Allerdings müsste die potenzielle Therapie ihrer Ansicht nach weiterhin sehr schnell nach dem Unfall erfolgen.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)