20. Oktober 2010 17:14 Uhr
Oeheim, waz wirret dir? - oder auf Hochdeutsch: Onkel, was quält dich?, fragt der um 1170 geborene Wolfram von Eschenbach in seinem Epos "Parzival". Dichter wie er prägen entscheidend unser Bild der deutschen Sprache im Mittelalter. Eine ganz andere Seite dieser Sprache zeigt das neue "Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache". Denn in Urkunden geht es nicht um tapfere Ritter am Hofe des Königs. In den Dokumenten geht es darum, wer was zu welchen Konditionen tauscht oder welche Strafe ein Dieb oder ein Mörder erhält. Die rund 9.400 Stichwörter des neuen Wörterbuchs dokumentieren also die Gebrauchssprache des Mittelalters, einige davon sind zum ersten Mal überhaupt erfasst. Gefördert wurde das Projekt von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die auch eine digitale Fassung des Wörterbuchs plant.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)