21. Oktober 2010 08:15 Uhr

Deutlich mehr Tote durch Malaria? Forscher widersprechen WHO

Die Statistik, die die Weltgesundheitsorganisation WHO zur Malaria in Indien veröffentlicht, soll nicht richtig sein. Das behaupten zumindest US-amerikanische und kanadische Forscher in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins "The Lancet". Ihren Untersuchungen zufolge sterben in Indien jedes Jahr etwa 205.000 Menschen an der Tropenkrankheit, das sind 13 Mal mehr als die WHO angibt. Die Wissenschaftler haben ihre Zahlen mittels der Methode der sogenannten "verbalen Autopsie" erhoben. Dabei interviewten sie die Verwandten von mehr als 120.000 Toten, um die Ursache des Todes zu klären. Ärzte untersuchten die Interviews und legten sich dann fest, woran die Leute wohl starben. Die WHO widerspricht der Darstellung der nordamerikanischen Forscher: Die Symptome von Malaria seien ähnlich wie die von vielen anderen Fiebererkrankungen. Mit der verbalen Autopsie ließen sich aber ohnehin kaum verlässliche Zahlen ermitteln.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)