25. Oktober 2010 11:01 Uhr
"Medizin muss bitter schmecken" - so lautet einer der unvergessenen Sätze aus der "Feuerzangenbowle". Für manche Medizin gilt das tatsächlich - jedenfalls bei der Behandlung von Asthma-Patienten. US-Forscher haben herausgefunden, dass es auch in der Lunge Geschmackszellen für bittere Stoffe gibt. Im Fachmagazin "Nature Medicine" berichten sie, durch die Inhalation bitterer Stoffe entspanne sich die Lungenmuskulatur. Damit könne die Behandlung von Asthma und anderen Lungenkrankheiten revolutioniert werden. Die Wissenschaftler entdeckten die Geschmacksrezeptoren in der Lunge zufällig, als sie die glatte Muskulatur der Bronchien untersuchten. Sie steuert die Atmung durch abwechselnde Kontraktion und Entspannung. Bei Asthma-Patienten behindert sie den Luftstrom, indem sie sich zusammenzieht. Die Forscher setzten die Rezeptorzellen in den Lungen von Menschen und Mäusen verschiedenden Bitterstoffen aus. Ergebnis: Durch ein Signal der Rezeptoren entspannte sich die Muskulatur, die Atemwege wurden wieder geöffnet.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)