26. Oktober 2010 07:24 Uhr

Welche Bedeutung hat der Bericht zur Geschichte des Auswärtigen Amtes?

"Der Bericht zur Geschichte des Auswärtigen Amtes ist einseitig." So lautet das Fazit der Zeitung "Die Welt" zur Untersuchung "Das Amt und die Vergangenheit". Die wird zwar erst am Donnerstag vorgestellt, zieht aber bereits jetzt weite Kreise. Die "Welt" ist der Auffassung, die Studie leide an einem methodischen Problem: Sie verfolge einen primär statistisch-quantitativen Ansatz zum Nachweis, dass zwischen Drittem Reich und Bundesrepublik personalpolitische Kontinuität geherrscht habe. Das greife zu kurz. Es zähle zu den herausragenden Leistungen des Amtes, dass es trotz dieser Kontinuität einen außenpolitischen Neubeginn gegeben habe. Das Personal nimmt auch die "Frankfurter Rundschau" in den Blick. Sie meint, die Studie lasse einen begreifen, wie die alte Elite dafür gesorgt habe, dass sie auch wieder die neue gewesen sei. Damit sei das Buch ein Lehrstück - und zwar in Sachen Vergangenheitsbewältigung durch Vergangenheitsleugnung.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)