26. Oktober 2010 10:08 Uhr

Süddeutsche: NS-Diplomaten in den Ahnengalerien der deutschen Botschaften

Wenn das Auswärtige Amt mit seiner Nazi-Vergangenheit aufräumt, dürfte es weltweit fündig werden. Wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, hängen in den Ahnengalerien der Botschaften rund um den Globus auch die Diplomaten aus der NS-Zeit an der Wand. Nachdem eine Historiker-Studie nun beleuchtet, wie sehr das Außenamt mit der NS-Politik verstrickt war, muss sich Außenminister Guido Westerwelle nach Ansicht der SZ mit den Bildern beschäftigen - und sie eventuell abhängen lassen. Gestern kündigte er zunächst an, dass die dunkle Geschichte des Ministeriums künftig zur Diplomaten-Ausbildung gehören soll. Die Zeitung berichtet außerdem über eine geänderte Praxis für Nachrufe in der Mitarbeiterzeitschrift des Außenamts. Amtsinhaber Joschka Fischer hatte seinerzeit verfügt, dass der Tod von Mitarbeitern mit NS-Vergangenheit nur noch schlicht gemeldet wird. Das ist seit einigen Monaten anders: Das Amt bestätigte, dass je nach Einzelfall auch NSDAP-Mitglieder eine ausdrückliche Würdigung erhalten könnten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)