27. Oktober 2010 07:31 Uhr

Atomexperte: Flexibler Akw-Betrieb ist ein Risiko

Ökostrom ermüdet Atomkraftwerke. Der frühere Leiter der Abteilung für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium, Wolfgang Renneberg, warnt davor, dass die deutschen Atomkraftwerke künftig flexibler arbeiten sollen. Durch ein stärkeres Rauf- und Runterregeln der Leistung würden Rohrleitungen, Ventile oder Pumpen viel stärker belastet als beim derzeitigen Grundlastbetrieb. Bisher produzieren die 17 deutschen Kernkraftwerke rund um die Uhr etwa die gleiche Menge Strom. Künftig muss Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig ins Netz eingespeist werden. Dessen Produktion schwankt aber je nach Wind- und Sonnenverhältnissen, so dass auch die Leistung der AKWs angepasst werden muss. Dadurch nehmen nach Rennebergs Ansicht die Sicherheitsreserven der Anlagen deutlich ab. Er wirft Bundesumweltminister Norbert Röttgen vor, dies bisher nicht eingehend untersucht zu haben. Es gebe in den Atomkraftwerken viele Teile, die bereits bei normalen Lasten wesentlich schneller ermüdeten als gedacht.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)