27. Oktober 2010 15:26 Uhr

GlaxoSmithKline muss für verunreinigte Medikamente zahlen

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat zugegeben, dass er in einem Werk in Puerto Rico jahrelang geschlampt hat. Er einigte sich mit dem US-Justizministerium auf einen Vergleich und muss jetzt umgerechnet rund 540 Millionen Euro zahlen. In dem Werk in Cidra wurden Medikamente während der Produktion verunreinigt, durcheinandergebracht, in falsche Flaschen abgefüllt oder mit falschen Inhaltsstoffen versehen. Auch das umstrittene Diabetesmittel Avandia, das in Deutschland ab 1. November verboten ist, wurde in Cidra hergestellt. Im vergangenen Jahr machte GlaxoSmithKline die Fabrik dicht - offiziell, weil die dort hergestellten Medikamente nicht mehr gefragt waren. Heraus kam der Skandal, weil eine inzwischen entlassene Qualitätsmanagerin sich an die US-Behörden gewandt hat. Nach Angaben ihrer Anwälte war sie in der Konzernführung zuvor auf taube Ohren gestoßen. Ihr steht jetzt als Informantin eine hohe Belohnung zu. Alleine von der Regierung in Washington bekommt sie 96 Millionen Dollar - laut "New York Times" die höchste Summe, die ein so genannter "Whistleblower" jemals einstreichen konnte.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)