29. Oktober 2010 09:04 Uhr
Eine seltene Form einer Stoffwechselstörung beim Menschen verläuft umso besser je später sie im Leben des Betroffenen einsetzt. Das ist das Ergebnis einer Patienten-Studie von Forschern der Uniklinik Heidelberg, die sich der sogenannten "Methylmalonazidurien" - kurz: MMA - gewidmet hat. Festgestellt wurde, dass die Krankheit einen besonders schweren Verlauf nimmt, wenn sie bereits wenige Tage nach der Geburt einsetzt. Eine wesentlich bessere Prognose gilt hingegen für Menschen, bei denen die Symptome erst später im Leben diagnostiziert werden. Dies bilde den Ansatz für eine gezielte Behandlung, erklärten die Wissenschaftler. Der Körper von MMA-Patienten kann bestimmte Aminosäuren aus der Nahrung nicht komplett abbauen. Die dadurch entstehenden Stoffwechselprodukte vergiften den Organismus. Deshalb müssen viele von ihnen eine eiweißreduzierte Diät einhalten. Bundesweit leiden rund 100 Kinder und junge Erwachsene an MMA.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)