1. November 2010 06:59 Uhr

Britische Studie: viele der artenreichsten Gebiete stehen nicht unter Naturschutz

Naturschutzgebiete liegen häufig da, wo sie den Menschen am wenigsten stören und nicht da, wo die meisten Arten geschützt werden müssten. Zu dieser Einschätzung kommen Forscher der britischen Universität Sheffield, nachdem sie die Daten der 63 größten Naturschutzgebiete der Welt ausgewertet haben. Wie sie im Fachmagazin "BioScience" berichten, liegen gerade große Reservate häufig in dünn besiedelten Gebieten, die für den Menschen kaum interessant sind - wie Wüsten oder Regionen mit viel Schnee und Eis. Dort lebten nicht nur wenige Menschen, sondern auch wenige Tiere. Viele der artenreichsten Gebiete würden dagegen nicht geschützt. Für diese Erkenntnis untersuchten die Forscher Naturreservate mit einer Größe von mindestens 25.000 Quadratkilometern, also etwa so groß wie Hessen. Dabei fanden sie auch Schutzgebiete, die tatsächlich vielen bedrohten Tierarten eine Heimat bieten - zum Beispiel südamerikanische Nebelwälder. Solche Gebiete würden jedoch oft schlecht verwaltet und seien bedroht, zum Beispiel durch illegale Jagd.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)