1. November 2010 10:26 Uhr

Etymologisches Wörterbuch: "jemandem die Leviten lesen"

Und im Etymologischen Wörterbuch schlagen wir heute folgende Redewendung nach: "jemandem die Leviten lesen". Das sagen wir, wenn jemand zurechtgewiesen wird. Die Wendung stammt aus dem Mönchswesen. Bereits im 8. Jahrhundert gehörten bestimmte Andachts- und Bußübungen zum Ordensleben der Benediktiner. Dabei wurde meist ein Text aus der Bibel verlesen, sehr häufig aus dem dritten Buch Mose. Das wird auch "Levitikus" genannt, weil es hauptsächlich Verhaltensmaßregeln für Leviten - also die Priester - enthält. Nach diesen Lesungen folgten oft noch Mahn- oder Strafpredigten zur Besserung. Dadurch wurde schließlich das Lesen des "Levitikus" sprachlich gleichgesetzt mit Tadel und Ermahnung.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)