1. November 2010 15:21 Uhr

Auch in der Wirtschaft: Fair geht vor

Mit dem Modell des "Homo oeconomicus" werden angehende Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen meist direkt am Anfang ihres Studiums konfrontiert. Die Idee hinter dem Begriff ist es, vorherzusagen, wie sich Menschen in bestimmten Situationen verhalten. Die Annahme grob gesagt: Individuen handeln rein nach egoistischen Motiven und versuchen, den Nutzen für sich zu maximieren. Alles falsch, sagt unter anderem der Ökonom Ernst Fehr von der Universität Zürich. Er meint, dass Menschen nicht nur von Gier, sondern auch von dem Wunsch nach Fairness geleitet werden. Viele verzichteten für Fairness sogar auf finanzielle Vorteile. Fehr mahnt Manager, Belegschaften hätten ein Gespür für Gerechtigkeit. Werde sie verletzt, beispielsweise bei der Lohngestaltung, leide die Arbeitsmoral. Für seine Thesen hat Ernst Fehr am Wochenende den "Deutschen Fairness Preis 2010" bekommen.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)