2. November 2010 12:01 Uhr
"Die Christen im Irak haben die Hoffnung verloren. Der beste Weg zu überleben ist, sich ein anderes Land zu suchen." Mit diesen Worten zitiert die "taz", die Tageszeitung aus Berlin, ein Mitglied der christlichen Gemeinde Bagdad. Anlass ist das Geiseldrama in einer Kirche mit fast 60 Toten. Die "taz" erläutert, im Jahr 1900 habe im Nahen Osten fast ein Viertel der Bevölkerung einer christlichen Konfession angehört - heute seien es weniger als sechs Prozent. Die Ursachen: eine geringere Geburtenrate und Migration, sprich: Auswanderung, aus wirtschaftlichen oder politischen Erwägungen. Im Irak lebten vor dem Krieg 2003 noch 800.000 Christen. Schätzungen zufolge hat laut "taz" mehr als die Hälfte von ihnen das Land verlassen. Hier seien die wichtigsten Ursachen Morde und Attentate - auch auf Kirchen. Darum fühlten sich die Christen etwa in Bagdad und Basra einfach nicht mehr sicher.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)