2. November 2010 13:28 Uhr

Dissident Liao Yiwu bezeichnet Frankfurter Buchmesse 2009 als Gipfel der Unwürdigkeit

Für Liao Yiwu war die Buchmesse in Frankfurt 2009 der Gipfel der Unwürdigkeit. Der chinesische Dissident und Schriftsteller hat der Zeitung "Le Monde" ein ganzseitiges Interview gegeben. Darin kritisiert er, die Messe habe alle offiziellen Vertreter aus China empfangen. Unangepasste Dichter aber habe man ferngehalten. So sei eine Mauer entstanden zwischen der Wirklichkeit in China und der Fiktion, die das Ausland serviert bekomme. Liao selbst war vier Jahre im Gefängnis - und er sagt, das sei seine Literaturschule gewesen. Dort habe er Drogenhändler und Zuhälter kennengelernt, die ihm sein eigenes Land enthüllt hätten. Er sei stolz, ein Zeitzeuge zu sein und wolle trotz allem in China bleiben, betont Liao. Der Dichter ist bekannt durch seine gesammelten Geschichten von sozial Ausgestoßenen in China.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)