3. November 2010 09:51 Uhr

Zukünftige Rabbinerin Treiger: "Religion auf professioneller und wissenschaftlicher Ebene"

"Frauen können mittlerweile so viele Berufe ergreifen. Warum also nicht auch den einer Rabbinerin?" Das stellt Alina Treiger in der "taz" fest. Sie wird morgen bei einer Ordinationsfeier zur Rabbinerin geweiht - als erste Frau seit 75 Jahren, die auch in Deutschland ausgebildet wurde. Die 31-jährige stammt ursprünglich aus der Ukraine, ihre Ausbildung hat sie am Abraham-Geiger-Institut in Potsdam absolviert. Der "taz" sagte Treiger, sie habe den Beruf ergriffen, weil sie sich mit ihrer Religion auf einer professionellen und wissenschaftlichen Ebene auseinandersetzen wolle. Die Reaktionen der Menschen hätten sie verwundert. Viele könnten sich keine Rabbinerin vorstellen, die vor einer Gemeinde stehe und Entscheidungen treffe. In Moskau, wo sie ebenfalls studiert habe, sei es dagegen selbstverständlich, dass eine Frau vorbeten und aus der Thora lesen könne. Und auch in Deutschland gebe es ja noch einige andere Rabbinerinnen - selbst wenn sie selbst nun die erste nach langer Zeit sei, die hier ordiniert werde.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)