4. November 2010 10:01 Uhr
Kanada nimmt pro Jahr siebenmal mehr qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland auf als Deutschland. Thomas Liebig, Experte für Migration und Arbeitsmarktintegration bei der OECD, findet: Da kann sich die Bundesrepublik noch eine Scheibe abschneiden. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärt Liebig, Kanada beurteile nicht nur die individuelle Qualifikation eines Migranten mit einem speziellen Punktesystem. Das Land berücksichtige mittlerweile auch die heimische Arbeitskräftenachfrage - damit nicht lauter Hochqualifizierte einwanderten und dann trotzdem keinen Job bekämen. Wer in einem von 29 definierten "Mangelberufen" tätig sei oder ein konkretes Arbeitsangebot vorweisen könne, der dürfe einreisen - und bleiben. Auch Deutschland sollte nach Ansicht Liebigs Einwanderern stärker das Signal geben, dass sie dauerhaft willkommen sind.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)