5. November 2010 13:23 Uhr
Für sie ist es eine Frage der Religionsfreiheit. In den USA haben Muslime eine Verfassungsklage gegen das Verbot der Scharia im Bundesstaat Oklahoma angekündigt. Am Dienstag hatten die Wähler entschieden, dass es verboten sein soll, islamische Rechtsvorschriften anzuwenden. Der "Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen" kritisierte, das Verbot diskriminiere Muslime. So könnten beispielsweise muslimische Frauen künftig gezwungen werden, bei Fotos für den Führerschein das Kopftuch abzunehmen. In Deutschland ist das Rechtssystem nach Expertenmeinungen liberaler. Der Professor für ausländisches Privatrecht an der Universität Köln, Hilmar Krüger, sagte dem "Spiegel", vor allem im Familien- und Erbrecht fänden Normen der Scharia Anwendung. So würden beispielsweise Jordanier in Deutschland nach jordanischem Recht verheiratet und geschieden. Selbst Frauen, die in ihrem Herkunftsland rechtsmäßig eine polygame Ehe eingegangen seien, könnten in Deutschland Unterhalt vom Ehemann einfordern.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)