5. November 2010 14:52 Uhr

Monopoly: Erstes zeitkritisches Spiel wird 75

Wer bei Monopoly gewinnt, fühlt sich immer auch ein bisschen schlecht. Das glaubt Peter Lemcke, Direktor des Deutschen Spielemuseums in Chemnitz - 75 Jahre, nachdem das Gesellschaftsspiel in den USA auf den Markt kam. Bei "Dradio Wissen" begründete Lemcke seine These damit, dass sich in die Freude des Siegers immer auch die Erfahrung mischt, wie es ist, wenn andere verlieren. Aus seiner Sicht ist Monopoly deshalb heute noch so populär, weil es um zentrale Faktoren der menschlichen Evolution geht: Geld, Wettbewerb und Konkurrenz. Eigentlich unsoziales Verhalten dürfe hier ausprobiert werden: Feindschaft durch Besitzgier. Entwickelt wurde Monopoly um die Jahrhundertwende, also lange bevor der Parker-Verlag es 1935 in die Geschäfte brachte. Damals herrschte in den USA der Monopolkapitalismus. Insofern bezeichnet Lemcke Monopoly als das erste zeitkritische Spiel.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)