8. November 2010 16:24 Uhr
Die Auswirkungen des Öl-Unglücks im Golf von Mexiko wurden schon ein paar Mal heruntergespielt - jetzt haben Wissenschaftler eine traurige Entdeckung gemacht. Auf einer Untersuchungsfahrt fanden sie ein teils totes, teils sterbendes Korallenriff. In einer Tiefe von umgerechnet mehr als 1.200 Metern habe eine Kolonie Steinkorallen ungewöhnlicherweise Gewebe und Schleim abgesondert, so die Forscher. Eine benachbarte Kolonie Weichkorallen habe großflächig kahle Stellen aufgewiesen. Außerdem sei eine dort lebende Seesternart ebenfalls in sehr schlechtem Zustand gewesen. Die Wissenschaftler hatten mit einem ferngesteuerten Fahrzeug Korallenriffe aufgesucht, die sie bereits seit mehreren Jahren studieren. Demnach zeigten die meisten keine Veränderung verglichen mit früheren Untersuchungen. Rund zwölf Kilometer südwestlich des BP-Öl-Lecks habe die Unterwasserkamera dann jedoch Korallen gezeigt, die mit einer braunen Substanz bedeckt waren. Die Forscher wollen nun Proben von Sediment und Korallen untersuchen. Dabei geht es vor allem darum, welche Auswirkungen die Chemikalien haben, die zur Bekämpfung des Öls ins Wasser gegeben wurden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)