9. November 2010 10:15 Uhr

Frankfurter Rundschau über die Quasi-Unabhängigkeit der Nachrichtensender in den USA

Erst sollte er gehen, weil er nicht unabhängig genug sei - dann durfte er wieder kommen, weil die Zuschauer es so wollten. Die Rede ist vom US-Nachrichtensprecher Keith Olbermann, der beim Kabelsender MSNBC die allabendlichen News moderiert. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, wurde er vor wenigen Tagen vom Dienst befreit. Der Grund: Er habe während des jüngsten Kongress-Wahlkampfs drei Kandidaten der Liberalen Geld gespendet. Olbermanns Kollegin Rachel Maddow verkündete noch am selben Abend stolz, MSNBC sei keine politische Organisation - anders als der Konkurrenzsender Fox, der offen das konservative politische Lager unterstützt. Doch mehr als 275.000 Zuschauer protestierten gegen die Entlassung - und nun darf Olbermann doch wieder auf Sendung gehen. Für die "New York Times" erlebt die Idee des objektiven Journalismus gerade ziemlich stürmische Zeiten. Sie kommentiert: "MSNBC hat mit Olbermanns Rauswurf Standards angewendet, die einer anderen Ära angehören."

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)