10. November 2010 15:23 Uhr

Philadelphia: Anhörung im Fall von Abu Jamal

Das ist ein entscheidender Tag für das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit in den USA. Davon ist die Organisation "Reporter ohne Grenzen" überzeugt und bezieht sich auf den weltbekannten Fall des Aktivisten und Journalisten Mumia Abu-Jamal. Er wurde 1982 wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt und sitzt seither im Gefängnis. Der Fall sorgt bis heute für Aufsehen. Ein Berufungsgericht in Philadelphia soll nun entscheiden, ob das Urteil Bestand hat oder ob der Prozess von vorne beginnt. Die "Reporter ohne Grenzen" beklagen, das Verfahren damals sei unfair gewesen. Abu Jamal hat anfangs bei den "Black Panthers" gearbeitet. Dann machte er als Reporter von sich reden, etwa durch Interviews mit prominenten Schwarzen wie Bob Marley. Der Prozess gegen Abu Jamal 1982 war von Tumulten geprägt, er selbst wurde wegen Beleidigungen mehrfach des Saales verwiesen, später wurden die Aussagen des Hauptzeugen in Zweifel gezogen. In dem Prozess wurden auch Rassismus-Vorwürfe gegen die weißen Geschworenen erhoben.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)