10. November 2010 09:22 Uhr

Thede Boysen: Auch Minderheiten-Sprachen wie das Dänische müssten in das Grundgesetz

Wenn man das Deutsche in die Verfassung aufnimmt, dann muss man auch die Sprachen der nationalen Minderheiten aufnehmen - also dänisch, friesisch und sorbisch. Das hat Thede Boysen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gesagt. Er leitet das Minderheiten-Sekretariat in Berlin. In Deutschland gibt es vier national anerkannte Minderheiten: die Sinti und Roma, die dänische Minderheit, die friesische Volksgruppe und das sorbische Volk. Boysen unterstrich, alteingesessenen Minderheiten müsse man ermöglichen, ihre eigene Identität zu behalten. Der Staat müsse sich neutral verhalten. Falsch seien eine Zwangs-Assimilation durch das Aufzwingen einer bestimmten Sprache. Das wäre ein obrigkeitsstaatliches Über- und Unterordnungsverhältnis wie im Kaiserreich. - Bundestagspräsident Lammert hatte gestern einen Vorstoß begrüßt, mit dem das Deutsche im Grundgesetz verankert werden soll.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)