10. November 2010 09:22 Uhr

Die Türkei macht ihm mehr Sorge als der Iran: Daniel Pipes in der NZZ

Das Regime in Teheran ist marode, früher oder später wird es kollabieren, wie auch zuvor schon die Sowjetunion. Das hat der amerikanische Publizist Daniel Pipes der "Neuen Zürcher Zeitung" gesagt. Er sehe den Iran langfristig nicht als große Bedrohung, ebensowenig den Aufstieg der Schiiten. Die Entwicklung in der Türkei betrachte er dagegen mit größerer Sorge: Staatsgründer Kemal Atatürk habe 15 Jahre gebraucht, um die Türkei in Richtung Westen zu schieben. Ministerpräsident Erdogan habe es dagegen in nur fünf Jahren geschafft, die Türkei nach Osten zu schieben. Die Islamisierung vollziehe sich viel geschmeidiger als im Iran: nicht durch eine blutige Revolution, sondern durch eine schleichende Penetration des Staatsapparates. Fazit: Inzwischen könne man die Türkei - ungeachtet ihrer Nato-Mitgliedschaft - nicht mehr als Verbündete des Westens betrachten.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)