10. November 2010 15:54 Uhr
Er trage keine Verantwortung für den spektakulären Gebäudeeinsturz in Pompeji. Mit diesen Worten hat der italienische Kulturminister Sandro Bondi abgelehnt, von seinem Amt zurückzutreten. Das wird von der Opposition gefordert, die ihm die Schuld am schleichenden Zerfall der antiken Stätte gibt. Der Minister erklärte vor der Abgeordnetenkammer in Rom, es gebe schon seit Jahrzehnten Probleme mit der Erhaltung und Restaurierung in Pompeji. Niemandem sei es bisher gelungen, das zu bewältigen. Dringend notwendige Instandhaltungsarbeiten kämen nicht rasch genug voran. Es sei jedoch nicht Geldmangel, sondern das Management vor Ort gewesen, das zu den Problemen geführt habe. Im Gegensatz zu anderen Kulturstätten werde Pompeji nicht vom Staat sondern von einer Chefarchäologin verwaltet. Zuvor hatte der Minister dementiert, dass ein weiteres antikes Gebäude eingebrochen sei. Nach schweren Regenfällen waren am Wochenende Teile der 2.000 Jahre alten Gladiatorenschule in Pompeji zusammengebrochen. Die antike Stadt wurde im Jahr 79 nach Christus bei einem Vulkanausbruch zerstört. Dabei kamen Tausende Menschen ums Leben, die Stadt wurde unter einer sechs Meter hohen Ascheschicht begraben. Heute zieht die Stadt jährlich mehrere Millionen Besucher an.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)