11. November 2010 07:57 Uhr

Drogenexperte Götz in der "FAZ": Volkswirtschaftliche Kosten sind noch schwer zu ermitteln

Niemand könne vorhersehen, wie sich der Rauschgiftmissbrauch im Fall einer Freigabe entwickeln werde. Dehalb warne er vor solch unkalkulierbaren Risiken für die Gesundheit vieler Menschen. Das sagt Wolfgang Götz, Direktor der Europäischen Drogenbeobachtungsbehörde, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Obwohl allerdings Ökonomen seit Jahren die These verträten, dass die Freigabe von Rauschgift ein volkswirtschaftlicher Segen sei - etwa, weil die Kosten der Strafverfolgung wegfielen - halte er dies derzeit nicht für wahrscheinlich. Die Kosten des Missbrauchs für eine Gesellschaft seien jedenfalls enorm. Eine verlässliche Methode, um sie volkswirtschaftlich genau zu ermitteln, gebe es allerdings bisher nicht. Die Europäische Drogenbeobachtungsbehörde versuche dies derzeit. Götz warnt speziell vor Kokainmissbrauch. Dies sei die einzige illegale Substanz, deren Gebrauch in Europa signifikant steige. Damit steige auch die Zahl der Todesfälle - die offizielle Zahl von etwa 1.000 im Jahr sei nur die Spitze des Eisbergs.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)