11. November 2010 10:32 Uhr
Nach einem Autounfall oder einem anderen traumatischen Erlebnis ist es anscheinend eine gute Idee, Tetris zu spielen. Dadurch verringert sich nämlich die Anzahl von "Flashbacks", also der Wiederkehr der traumatischen Bilder im Kopf. Das hatten schon frühere Studien ergeben. Psychologen von der Universität Oxford haben das mit einem Experiment nun noch einmal bestätigt und herausgefunden: Andere Computerspiele helfen im Vergleich zu Tetris weniger gut. Die Wissenschaftler zeigten 60 Probanden verstörende Filmsequenzen, zum Beispiel von Unfallopfern - das ist die anerkannte Laborvariante, mit der posttraumatische Belastungsstörungen untersucht werden können. Anschließend ließen sie eine Gruppe zehn Minuten Tetris spielen, eine andere "Pub Quiz", bei dem Wissensfragen beantwortet werden müssen. Eine dritte Gruppe tat nichts. Die Psychologen berichten im Fachmagazin "PLoS ONE"Die Tetris-Spieler hätten signifikant weniger Flashbacks gehabt als alle anderen Versuchsteilnehmer. Das sei anscheinend eine Art "kognitive Impfung" - durch das Spiel werde der Verarbeitungsweg blockiert, über den sich normalerweise traumatische Erfahrungen festsetzen würden.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)